Der NABU bekennt sich zur naturverträglichen Energiewende und betrachtet die Windenergie als ein bedeutendes Element bei der Energieerzeugung aus erneuerbarer Energiequellen sowie als Beitrag zum Klimaschutz.
Aufgrund einer Vielzahl von Negativbeispielen, in denen Naturschutzziele nicht ausreichend berücksichtigt wurden, muss die Praxis des Ausbaus der Windenergie weiterhin kritisch begleitet werden.
Das heißt im "Klartext", dass wir zwar grundsätzlich für den Bau von Windenergieanlagen auch in Baden-Württemberg sind - aber nicht an jeder Stelle, die das allein vom Windaufkommen her sinnvoll erscheinen lässt. Hierbei spielen für uns allerdings weniger "optische" Gesichtspunkte eine Rolle, sondern unser Augenmerk gilt den gefährdeten Arten und ihren Lebensräumen.
(zuletzt bearbeitet am 03.04.2017)
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Antragsunterlagen für Anlagen zur Nutzung von Windenergie - Quelle: LUBW Baden-Württemberg
Unterlagen des Regionalverbands im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung
Die Stadt Haigerloch hat auf Beschluss des Gemeinderats in der Sitzung vom 18.09.2012 das Verfahren für einen sachlichen Teil-Flächennutzungsplan (FNP) "Windkraft" eingeleitet und im Oktober 2012 im Rahmen der "Frühzeitigen Behördenbeteiligung" einen Entwurf zur Stellungnahme vorgelegt. Damals waren noch drei Konzentrationsflächen vorgesehen, von denen jedoch im weiteren Verfahren nur noch die Fläche im "Stettener Wald" weiter verfolgt wurde.
Grundsatzposition NABU/ Naturschutzverbände: |
Wir sind für eine naturverträgliche Energiewende |
Also: |
Nicht gegen Windenergie, aber gegen Anlagen in ökologisch besonders hochwertigen Flächen
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Ebenso wie bei anderen kontrovers diskutierten Themen ist die Meinungsvielfalt innerhalb des NABU Haigerloch zum Thema "Windenergie" groß: Von der völligen Ablehnung aller Anlagen bis zur ungehinderten Freigabe ohne jegliche Einschränkungen lassen sich gute Argumente finden und aus der jeweiligen Detailsicht haben auch fast alle recht. Der NABU Haigerloch vertritt als Verein jedoch in erster Linie die Interessen von Natur und Umwelt und dieser Satzungszweck hat, trotz aller Differenzen im Detail, bei uns Vorrang vor anderen Interessen - mögen diese noch so berechtigt sein.
Nachdem seither noch kein Bauantrag auf dem Tisch liegt, gibt es auch keine detaillierte Untersuchungen über die Konflikte mit gefährdeten Arten und Lebensräumen. Wir wissen allerdings aufgrund unserer langjährigen Beobachtungen, dass der Bereich "Hohwacht" Lebensraum und Durchzugsgebiet etlicher "windkraftsensibler Arten" ist.
In einer ersten Einschätzung gehen wir deshalb davon aus, dass noch nicht einmal sicher ist, dass dort überhaupt Windräder gebaut werden können. In jedem Fall wagen wir vorherzusagen: Es werden wesentlich weniger sein als die seither genannte "rechnerisch maximale Anzahl von 10 bis 15" (Zitat VRG-Planung Regionalverband).
Nach unserer Auffassung muss die Bevölkerung bei den weiteren Planungen umfassend beteiligt werden. Das setzt den Dialog mit allen am Thema interessierten Mitbürger*innen voraus. Deshalb haben wir vorgeschlagen, in einen "Energiedialog" vergleichbar dem Vorgehen im Raum Sigmaringen einzurichten:
http://www.energiedialog-bw.de/dialoggruppe-mengen-krauchenwies-erfolgreich-gestartet/
Bei unserer Mitgliederversammlung am 18.03. wurden für das weitere Vorgehen die folgenden Beschlüsse gefasst:
Ansonsten sind wir am Dialog mit allen Bewohner*innen von Haigerloch und Umgebung interessiert und mit all jenen zur konstruktiven Zusammenarbeit bereit, die sich ohne eine Vor-Festlegung der Art "für alles" oder "gegen alles" für die Ziele des Natur- und Umweltschutzes einsetzen wollen.
Gegner wie Befürworter der Windenergie haben meist gute Argumente für ihre Haltung und wenn es gelingt, Schuldzuweisungen oder gar Diffamierungen aus der Diskussion herauszulassen, kann mitunter auch Erkenntnisgewinn erzielt werden.
Auf den Internetseiten von Windkraftgegnern aber auch bei solchen Diskussion werden zumeist dieselben Argumente gegen Windenergieanlage genannt. Wir wollen versuchen, uns mit einigen davon auseinanderzusetzen.
• Positionspapier von NABU und BUND zum Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg
• Dialogforum: Faktencheck Windenergie - Seite des NABU-Landesverbandes BW
• Informationsangebot "Windenergie" - Seite des NABU-Bundesverbandes
• Regionalplanung/ Windkraft - Seite des Regionalverbands Neckar-Alb
• Beteiligungsverfahren Teilregionalplan Windkraft - Seite des Regionalverbands Neckar-Alb
• Planung und Projektierung von Windparks - Autoren: Twele (FHTW Berlin), Heilmann & Liersch (windguard.de)
LUBW-Hinweise für die naturschutzfachliche Einschätzung:
• Untersuchungshinweise: Vögel bei Bauleitplanung und Genehmigung für Windenergieanlagen
• Bewertungshinweise: Vermeidung von Beeinträchtigungen von Vogelarten bei Bauleitplanung und ...
• Untersuchungshinweise: Fledermausarten bei Bauleitplanung und Genehmigung für Windenergieanlagen
Was sonst noch interessiert:
Grafiken zum Hintergrund: Windenergie in Baden-Württemberg
Anhand von Daten des Umweltministeriums Baden-Württemberg hat das "Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz" von NABU und BUND zwei Karten erstellt, die den Ausbau von Windenergieanlagen
im Land zeigen. Für jeden Landkreis lässt sich ablesen, wie viele Anlagen bereits in Betrieb sind, genehmigt wurden oder beantragt sind.
Die Karten können unter Angabe der Quelle gerne frei verwendet werden - sie sind hier verfügbar.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Visualisierung: A. Schnabler für das Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz von NABU und BUND